Physik – Felder im Alltag
Technisch erzeugte hochfrequente Felder
Quellen
Hierzu zählen alle Funkanwendungen: Bei den grossen Funkinfrastrukturen (Foto) sind das v.a. Radio, TV, Mobilfunk, Blaulichtdienste (Polizei, Sanität, Feuerwehr), Militär, Betriebsfunk, zivile Luftfahrt. Sodann gibt es eine grosse Anzahl von Funkanwendungen bei Konsumgütern wie Amateurfunk und privater Sprechfunk (Walkie-Talkie), Kürzestdistanzfunk zur Gerätekommunikation (WiFi-, W-LAN oder Bluetooth-Anwendungen; etwa: Heimcomputernetzwerke, Babyphone, Spielkonsolen), Schnurlostelefone (DECT-Telefone), Mobiltelefone, Heim-Mobilfunk Basisstationen (Femtozellen), etc. Die grössten Leistungen verwenden Radio- und Fernsehsender sowie Radare. Allerdings sind hinsichtlich der Exposition (Felder, denen der Mensch ausgesetzt ist; siehe unten), nicht nur – oder gar primär – die von der Quelle abgestrahlten Leistungen massgebend, sondern auch die Distanz zwischen Quelle und eigenem Standort und die entsprechenden Aufenthaltszeiten.
Feldstärken
Die Feldstärke nimmt mit zunehmendem Abstand deutlich ab. So misst man etwa in einem Kilometern Abstand von einem starken Rundfunksender ein schwächeres Signal als von einer nahe gelegenen Mobilfunk-Basisstation, obwohl die Basisstation eine mehrere hundert Mal schwächere Leistung abstrahlt. Dasselbe gilt in Bezug auf Geräte, die man nahe am Körper benutzt. Die Antenne des Mobiltelefons befindet sich in der Regel nur ein oder zwei Zentimeter vom Körper (Ohr) entfernt. Obwohl die Ausgangsleistung eines Handys mit maximal 1-2 W sehr gering ist, sind die am Kopf gemessenen Felder die stärksten hochfrequenten Felder, denen ein Mensch üblicherweise im Alltag ausgesetzt ist. Die elektrischen Feldstärken können 100 V/m oder mehr betragen. Im Durchschnitt senden die Geräte allerdings nicht mit maximaler Leistung. Zudem hängt die Feldstärke bzw. die Sendeleistung sehr stark vom Dienst ab, den man nutzt (neuere Generationen - 3G, 4G oder zukünftig 5G - bewirken massiv niedrigere Expositionen beim Endnutzer als 2G bzw. GSM).
Exposition
Gemeint sind damit die im Alltag messbaren Feldstärken von Hochfrequenzquellen, denen man durchschnittlich ausgesetzt ist. Eine Darstellung der persönlichen Alltagsexpositionen findet sich im Kapitel Technik Abschnitt "Sendestärke von Basisstationen".
FSM-Forschungsprojekte zum Thema Technisch erzeugte hochfrequente Felder
Neue Ansätze, um den Beitrag von Nahkörperquellen an der persönlichen HF-Exposition zu erfassen
Dr. Jürg Fröhlich, Prof. Dr. Martin Röösli
ETH Zürich
Technologie & angewandte Forschung (Abgeschlossen)
Das Projekt will persönliche Exposimeter hard- und softwareseitig derart erweitern, dass die Felder von nahe am Körper benutzten HF-Geräten berücksichtigt, und die Technologie für zukünftige epidemiologische Studien praktisch einsetzbar wird.
Publikation/en:
epidemiological exposure assessment", BioEM 2014, Annual Joint Meeting of the Bioelectromagnetics
Society (BEMS) and the European BioElectromagnetics Association (EBEA), Cape Town, South Africa, June
2014. Download
(EBEA), Cape Town, South Africa, June 2014. Download
Abschätzung der durch Mobiltelefone (GSM, UMTS) induzierten niederfrequenten Ströme im menschlichen Kopf
Prof. Dr. Niels Kuster, Dr. Sven Kühn
IT'IS Foundation
Technologie & angewandte Forschung (Abgeschlossen)
Das Projekt charakterisiert die maximalen und mittleren nutzungsabhängigen elektrischen Felder und Ströme, welche durch niederfrequente Magnetfelder von Mobiltelefonen im Kopf induziert werden.
Publikation/en:
Definieren der Messmethodik und Verkleinern der Messunsicherheit bei Immissionsmessungen in Wohn- und Geschäftsräumen
Prof. Dr. Wolfgang Fichtner, Prof. Dr. Niels Kuster
ETH Zürich, Institut für Integrierte Systeme
Technologie & angewandte Forschung (Abgeschlossen)
Das Projekt erfasst die Feldinhomogenität und bestimmt die Messunsicherheit beim Einsatz von konventionellen EMV-Antennen in Innenräumen, evaluiert optimale Antennen, und erarbeitet Messvorschriften und -empfehlungen zuhanden von nationalen und internationalen Behörden.
Publikation/en:
Zusammenhang zwischen EMF Exposition von Basisstationen und ausgewählten Leistungs-Indikatoren von Milchkühen innerhalb eines Pilotgebiets
Prof. Dr. Katharina Stärk Spallek
Bundesamt für Veterinärwesen
Grundlagenforschung (Abgeschlossen)
Das Projekt untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen hochfrequenter EMF-Exposition und verschiedenen Leistungsindikatoren von Milchkühen. Die Exposition der Kühe wird über Standortdaten der Tiere, NIS-Immissionsmodellierungen und Messungen ermittelt.