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Technik – Ausgewählte Anwendungen

Technologie

Smart Meter sind intelligente Stromzähler. Im Unterschied zu „gewöhnlichen“ Zählern können sie nicht nur den Verbrauch als Total über mehrere Monate messen, sondern sie messen den Verbrauch mehrmals pro Stunde, wobei auch zwischen Gerätegruppen unterschieden werden kann (Boiler, Heizung, Kühlung, etc.). Zudem werden die Messdaten automatisch an die VNBs (Verteilnetzbetreiber) versendet, so dass niemand den Zählerstand vor Ort ablesen muss. Das spart Kosten und die Kunden werden zu Hause nicht gestört. Mit Smart Metern können einzelne Verbrauchergruppen auch individuell und gezielt angesteuert werden. Herkömmliche Rundsteueranlagen können nur die grossen Haushaltsverbraucher zum Nachttarif ein- und ausschalten, und zwar nicht individuell sondern nur für ein ganzes Netzeinzugsgebiet.

Mit der Energiewende wird Strom zunehmend dezentral produziert und ins Netz eingespiesen. Je genauer ein VNB weiss, wann wo wieviel Strom produziert wird und wann Verbraucher Strom benötigen, desto besser kann das Netz im Gleichgewicht gehalten werden. In jedem Stromnetz müssen Einspeisung und Verbrauch zu jedem Zeitpunkt immer ausgeglichen sein. Smart Meter sind deshalb zentrale Bausteine moderner Stromnetzte (sog. smart grids). Darüber hinaus liefern sie Kundinnen und Kunden auch genauere Informationen zum eigenen Stromkonsum als das herkömmliche Zähler tun.

Datenschutz

Ein intelligenter Zähler liefert wie bisherige Geräte Daten für die Abrechnung. Die Daten sind jedoch detaillierter. Sie sind zeitlich feiner aufgelöst und es können Verbrauchs- bzw. Gerätegruppen unterschieden werden. Die VNBs verwenden alle Daten nur zur Verrechnung und zur Netzsteuerung, nicht zur Ermittlung von Kundenverhalten. Kundendaten werden vertraulich behandelt. Die Kommunikation zwischen Smart Meter und VNB wird verschlüsselt, so dass die Daten nicht von Dritten eingesehen werden können.

Strahlung

Es gibt zwei Typen von Smart Metern: solche die ihre Daten via Stromkabel versenden, und solche welche zum Senden das Mobilfunknetz nutzen. Bei Smart Metern die via Stromnetz kommunizieren (man spricht hier von „Powerline Communication“ – PLC) werden die Daten an einen Datenkollektor in der Trafostation geschickt. Von dort können die VNBs die Informationen abrufen. Weil Stromkabel nicht wie Computerkabel abgeschirmt sind, geht ein kleiner Teil der über das Stromkabel verschickten Informationen in Form von Streustrahlung verloren. Abgeschirmte Kabel wie sie in Computernetzwerken verwendet werden – sogenannte Koaxialkabel – verhindern das. Die von PLC Smart Metern benutzten Frequenzen liegen zwischen 30 und 90 kHz. In diesem Frequenzbereich stören die Geräte keine anderen Funkdienste und sie können auch ohne Bewilligung durch das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) flächendeckend eingesetzt werden. Messungen zeigen, dass die Immissionen von PLC-Smart Metern sehr gering sind. Die vom Bund vorgeschriebene maximal zulässige Strahlung dieser Geräte beträgt 87 V/m. Die gemessene Strahlung direkt beim Geräte liegt unter 0.5 V/m, in 50 cm Abstand ist sie nicht mehr messbar. Meist werden die Daten nur einige male täglich ausgelesen. Das Versenden dauert wenige Sekunden. PLC-Smart Meter sind so gesehen praktisch strahlungsfrei.

Der zweite Typ Smart Meter sendet die Daten via Mobilfunk an die VNBs. Die Signale sind technisch identisch mit denjenigen von Handys. Während aber ein Handy je nach Empfangsbedingungen und Dienst (telefonieren, SMS, surfen) einen anderen Mobilfunkstandard nutzen kann, senden Smart Meter stets mit derselben, voreingestellten Konfiguration. Sie garantiert eine technisch einwandfreie Kommunikation. Die Abstrahlung während der Kommunikation ist vergleichbar mit der eines Mobiltelefons während des Versendens eines SMS. Täglich gehen dabei vom Smart Meter, um im Bild des Mobiltelefons zu bleiben einige wenige SMS weg. Während der restlichen Zeit bleibt das Funkmodul „stumm“. Nur ab und zu wird ein kurzes technisches Kontrollsignal versendet, um beim Mobilfunkanbieter angemeldet zu bleiben. Die Strahlenbelastung eines funkbasierten Smart Meters ist damit äusserst gering und vergleichbar mit derjenigen eines Handys im Stand-by-Betrieb, das irgendwo im Keller (bzw. dort wo der Smart Meter montiert ist) liegt.

Gesundheit

Die Strahlenbelastung durch Smart Meter ist nahezu Null. Ein einziges kurzes Gespräch mit dem Mobil- oder Schnurlostelefon exponiert den Körper mehr als es ein funkbasierter Smart Meter über seine gesamte Lebensdauer tut. Die Abstrahlung von PLC-Smart Metern ist noch geringer als die von Smart Metern mit Funkmodul. Die Wissenschaft untersucht seit Jahrzehnten die gesundheitlichen Risiken von elektromagnetischer Strahlung. Die Grenzwerte sind so gesetzt, dass sie vor allen bekannten Gefahren zuverlässig schützen. Darüber hinaus sind in der Schweiz die Grenzwerte nochmals strenger als international üblich. Smart Meter arbeiten primär lokal, sie kommunizieren selten nach aussen. Nur wenn die aufgezeichneten Daten transferiert werden, entsteht Strahlung. Diese ist so gering, dass sie gesundheitlich völlig unproblematisch ist. Am Grenzwert gemessen ist sie derart tief, dass sie sich nicht einmal sinnvoll beziffern lässt.